99 000 Unterschriften für G9 an den Gymnasien: Riesen-Erfolg für die Volksinitiative G9-Jetzt-HH in Nordrhein Westfahlen.

liebe Schüler, Eltern, Lehrer in Hamburg!

Wir freuen uns riesig mit den Eltern von NRW!! Mit großartigen 99 000 Unterschriften war die Volksinitiative G9-Jetzt-HH erfolgreich!! Ganz herzliche Glückwünsche an Initiator Marcus Hohenstein, seine Familie und die vielen entschlossenen und engagierten Eltern, Lehrer und anderen Mistreiter der Volksinitiative, die heute die Unterschriften an die Landesregierng in NRW übergeben haben.
Sie machen auch uns Hamburgern Mut, uns weiter für die 13-jährige Schulzeit an Hamburgs Gymnasien einzusetzen, für Kinder und mehr Bildungsqualität, für Kindeswohl, mehr Zeit und Freiheit zum Lernen und Leben

herzliche Grüße
Mareile Kirsch

Schulzeitverkürzung
99.000 Protest-Unterschriften – Eltern gegen “Turbo-Abitur”

Hörenswert auch für Hamburger ist folgender Hintergrnd-Bericht des WDR: Die Kritik am G8 betrifft auch alle Hamburger Gymnasien. Auch die überwältigende Mehrheit der Hamburger hat in allen Umfraben seit 2011 die Wiedereinführung des G9 an den Gymnasien gefordert:

Zur erfolgreichen G9 Volksinitiative in NRW

“Schüler, Eltern und Lehrer klagen zu Recht über die Belastung, die durch die Verdichtung der Stundenpläne entsteht. Nachmittagsunterricht bis zur 9. oder 10. Stunde, manchmal sogar ohne ordentliche Mittagspause, mehr als ein hastig reingestopftes Brötchen ist dann nicht drin. Keinem berufstätigen Erwachsenen würde man solche Arbeitszeiten zumuten, die Gewerkschaften stünden auf den Barrikaden. Doch Jugendlichen, die mitten in einer anstrengenden körperlichen und seelischen Umbruchphase stecken, tut man genau das an. Zeit für Hobbys, die Ausgleich schaffen, für Musik oder Sport, bleibt kaum, das Familienleben leidet.

Gleichzeitig werden durch G8 Lerninhalte ausgedünnt, anders wäre es gar nicht möglich, ein ganzes Schuljahr einzusparen. Auch das sehr bedauerlich, denn nie mehr im Leben öffnet sich ein solches Zeitfenster für eine Allgemeinbildung, die diesen Namen wirklich verdient. Dass viele Turbo-Abiturienten keinen Plan haben, wie es für sie weitergeht, ist ein Indiz für die systematische Überforderung, die mit dieser schulpolitischen Weichenstellung einhergeht. Mit Blick auf kommende Schülergenerationen wäre es unverantwortlich, an einer falschen Entscheidung festzuhalten, nur um keine neue Unruhe zu stiften. Diese Volksinitiative sollte die Politik ernst nehmen.”

Zur Sache – Volksinitiative – WDR 4
http://ondemand-ww.wdr.de/CMS2010/mdb/ondemand/weltweit/fsk0/68/686757/686757_7341463.mp3

Details und Hintergrund:

Die Volksinitiative hat am Montag, den 20.4. 2015  Landtag von Nordrhein Westfalen fast 99.000 amtlich geprüfte Unterschriften gegen das achtjährige Gymnasium (G8) übergeben.  Wie  nach der erfolgreichen Volksinitiative gegen das G9 in Hamburg 2013/14 muss sich nun der Landtag in den kommenden Monaten mit der G9-Forderung der Volksinitiative beschäftigen. Falls der Landtag ablehnt, wollen die Initiatoren mit einem Volksbegehren weiter für ihre Forderng kämpfen, kündigte ihr Sprecher, Marcus Hohenstein an, der sich als Gymnasiallehrer und als Vater für das G9 engagiert. Für das Volksbegehren wären mindestens 1,1 Millionen Unterschriften erforderlich.

Das Schulministerium von NRW lehnt wie der alte SPD Senat in Hamburg bisher eine Wiedereinführung des G9 an den Gymnasien ab und will stattdessen wie Schulsenator Ties Rabe in Hamburg das G8 mit Begrenzung von Hausaufgaben, Nachmittagsunterricht und der Anzahl an Klassenarbeiten pro Woche “entlasten”.

Die G9-Jetzt Volksinitiative in NRW hatte nach eigenen Angaben sogar weit mehr als 99.000 Unterschriften, gesammelt. Insgesamt 112.000 Unterschriften waren demnach bei den Initiatoren eingegangen. Doch nach dem in NRW üblichen Verfahren musste sie vor Abgabe alle Unterschriften in den fast 400 Kommunen des Landes abstempeln lassen. Mehr als 20 Kommunen hätten sich aber geweigert, Unterschriften auf Kopien zu prüfen.

 

Der Verein “Mehr Demokratie” hat dieses komplizierte Verfahren als viel zu aufwendig kritisiert. ” In Thüringen übernehme das Innenministerium diese Aufgabe zentral, teilte “Mehr Demokratie” mit”. Siehe folgenden Bericht: https://www.come-on.de/nachrichten/NRW/eltern-kaempfen-gegen-turbo-abi-ministerium-feilt-entlastung-4926836.html

 

Pixi-Bücher statt Erzieher: Hamburger Bürger-Liste fordert Koppelung von Qualitätsgarantie an Kita-Platzgarantie

Hunderten von Kindern, Eltern und Erziehern von Kitas und Krippen, die gegen den massiven Erziehermangel in Hamburg protestierten, hatte die SPD heute vor dem Rathaus nur Stapel von Pixie-Büchern anzubieten. “Der Hamburger Senat läßt Hamburgs Kleinste seit Jahren mit kathastrophalen Mängeln bei der Betreuung im Stich”, so die Spitzenkanditatin der Hamburger Bürger-Liste, Mareile Kirsch. “Wir fordern, dass an die Garantie für Krippen/Kita-Plätze eine Qualitätsgarantie gekoppelt wird, statt, wie die SPD es vorsieht, Hamburgs Kleinste noch jahrelang mit dem schlechtesten Betreuungsschlüssel aller westlichen Bundesländer zu belasten.”

Die Kinder, Eltern und Mitarbeiter von Hamburger Kitas und Krippen waren heute zu einem Aktionstag zur SYMBOLISCHEN RÜCKGABE DER HAMBURGER BILDUNGSEMPFEHLUNGEN ins Rathaus gekommen. Unterstützt wurde die Aktion vom Hamburger Kitanetzwerk.

Grund für die Proteste: Die katastropahle Unterversorgung von Krippen und Kitas mit Erziehern. Das reiche Hamburg hat ausgerechnet bei den Allerkleinsten in den Krippen den schlechtesten Betreuungsschlüssel aller westlichen Bundesländer: Während nach Expertenempfehlung nicht mehr als drei Kleinstkinder von einem Erzieher betreut werden sollen, sind es in Hamburg nach Berechnung des Rechnungshofes in 30 Prozent der Kitas acht Kinder, nach Berichten aus der Praxis wegen Krankheit und anderer Ausfällen sogar bis zu dreizehn Kinder pro Erzieher.

Nach den kurz vor der Wahl im Dezember vom SPD Senat vorgestellten HAMBURGER BILDUNGSEMPFEHLUNGEN soll es erst 2019 in einer tröpchenweisen Verbesserung einen Erzieher-Kind-Schlüssel von eins zu vier in Krippen und erst bis 2025 einen Betreuungsschlüssel von eins zu zehn bei älteren Kindern geben. Gegen diese unzureichenden Pläne der SPD richten sich die Proteste der Eltern und Erzieher.

“Es stimmt einfach nicht, wenn der Hamburger Schulsenator bei Pressekonferenzen stolz verkündet, man sei sich mit allen einig, Quantität sei wichtiger als Qualität, Hauptsache, immer mehr Kinder in Hamburg seien immer früher und länger in staatlichen Einrichtungen,” so dazu Mareile Kirsch. “Eltern und Erzieher wünschen sich Qualität statt reiner Aufbewahrung, darauf haben Kinder auch in Hamburg einen Anspruch”.
Die Hamburger Bürger-Liste unterstützt deshalb die Forderung der Kitas und Krippen nach mindestens 25% mehr Fach-Personal für die Betreuung von Hamburgs Kleinstkindern und Kindern. “Wir fordern den Senat auf, die nötigen Mittel von Großprojekten wie der unsinnigen Busbeschleungung in die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Betreuung von Hamburgs Kindern in Kitas und Krippen umzulenken”, so Mareile Kirsch. “Kinder müssen in den Mittelpunkt von Schul- und Sozialpolitik gestellt werden”.