Bildungsnot – Akute Probleme der Bildungspolitik:

31.12.14

“Fehlende Ausbildungsreife, mangelnde Berufsorientierung, hohe Abbruchzahlen in Schule und Hochschule, kein Schulabschluss”:

Vor dringenden bildungspolitschen Problemen haben jetzt deutsche Wirtschaftsverbände gewarnt:  “Die Debatte über die Akademikerschwemme setze an der falschen Stelle an”, erklärt der Arbeitgeberverband. BDA Vize Braun in einem Bericht in der WELT:  “Die laufende Diskussion über eine mögliche Überakademisierung überlagert die gegenwärtigen bildungspolitischen Herausforderungen.” Das Problem seien nicht zu viele Akademiker, sondern “fehlende Ausbildungsreife, mangelnde Berufsorientierung, hohe Abbruchzahlen in Schule und Hochschule sowie eine immer noch hohe Zahl von Menschen ohne jeglichen Berufsabschluss””, heißt es in einem Positionspapier von BDA, Bundesverband der Industrie (BDI) und Deutscher Telekom. Die WELT weiter:

“20 Prozent der Jugendlichen sind nicht ausbildungsreif

Zwar ist die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsabschluss seit dem Jahr 2000 deutlich zurückgegangen. Aber noch immer gebe es jährlich rund 50.000 Schulabbrecher. Fast 20 Prozent aller Jugendlichen seien nicht ausbildungsreif. Und die Abbruchquote an Hochschulen betrage durchschnittlich fast 30 Prozent”  Papier.”

Die Fakten, so die WELT: “Seit dem Jahr 2000 ist die Studienanfängerquote deutlich gestiegen. Entschieden sich damals lediglich 33,5 Prozent eines Jahrgangs für ein Studium, ist die Quote im Jahr 2013 auf über 50 Prozent gesprungen. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging im gleichen Zeitraum dagegen deutlich zurück.” 30 000 Ausbildungsplätze seien im September 2014 nicht besetzt gewesen.

Im Gegensatz zu den Wirtschaftsverbänden warnt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) deshalb laut WELT vor einer übertriebenen Akademisierung: ” “Dem Wirtschaftsstandort Deutschland drohe ein “nachhaltiger Schaden”, wenn “der Trend zur Akademisierung um jeden Preis” nicht gestoppt werde”, so DIHK-Präsident Erik Schweitzer.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article135886345/Bildung-lohnt-sich-oder-doch-nicht.html?wtmc=nl.rstpolitik

Neue Schulpartei “Hamburger Bürger-Liste” übertrifft nötige Unterschriften-Zahl für Wahl-Zulassung

 

Neue Schul-Partei: Wir treten zur Hamburg-Wahl an!

11.12.2014 Mopo:

“Sie hatten knapp zehn Tage Zeit, um 1000 Hamburger davon zu überzeugen, sie mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Nun hat die neue Wählergemeinschaft „Hamburger Bürger-Liste“ es offenbar geschafft. Die Schul-Partei der G8-Gegnerin (Abitur nach acht Jahren) Mareile Kirsch wird zur Bürgerschaftswahl antreten.

Mit 1467 eingereichten Stimmen, von denen 1282 gültig waren, haben wir die Zahl der nötigen 1000 Unterschriften trotz kurzer Sammelzeit weit überschritten! ”

http://www.mopo.de/politik/neue-schul-partei–wir-treten-zur-hamburg-wahl-an-,5067150,29293764.html

 

Turbo-Abi-Gegner: Unterschriften reichen für Bürgerschaftswahl

12.12.2014 Abendblatt:

“Mareile Kirsch, die im Herbst mit ihrer Volksinitiative gegen das Turbo-Abi (“G9-Jetzt-HH”) gescheitert war, hat eine weitere Hürde genommen, um bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 zu kandidieren. Ihre Wählergemeinschaft “Hamburger Bürger-Liste” habe am Donnerstag 1282 gültige Unterschriften beim Landeswahlamt eingereicht, teilte sie mit.”

http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article135285846/Turbo-Abi-Gegner-Unterschriften-reichen-fuer-Buergerschaftswahl.html

Pressemitteilung, 11.12.2014

Hamburger Bürger-Liste, HHBL

“Hamburger Bürger-Liste” reicht 1282 gültige Stimmen für die Zulassung zur Bürgerschaftswahl ein

Die “Hamburger Bürger-Liste” hat heute 1282 gültige Unterschriften beim Landeswahlamt eingereicht und damit die nötige Zahl von 1000 Unterschriften für die Zulassung zur Bürgerschaftswahl 2015 locker überschritten. Die Wählergemeinschaft hatte im Landeswahlamt am Vormittag insgesamt 1467 Unterschriften übergeben. Nach Überprüfung der Zentrale für Meldeangelegenheit im Bezirksamt Harburg und nochmaliger Prüfung des Landeswahlamtes sind davon 1282 Unterschriften gültig, teilte das Landeswahlamt Vertretern der Wählergemeinschaft heute mittag mit.

“Obwohl wir die Wählergemeinschaft gerade erst gegründet haben und noch an Homepage und Flyern arbeiten, gab es auf der Strasse, auf Märkten und vor Schulen in den gut zwei Wochen seit Start des Unterschriftensammelns eine große Resonanz und Zustimmung. Wir sind sehr glücklich über dieses Vertrauen der vielen Eltern und Bürger, die sich von den etablierten Bürgerschafts-Parteien erkennbar im Stich gelassen fühlen.” erklärte Mareile Kirsch, Initatorin der G9-Volksinitiative, die gemeinsam mit Initiatoren und Mitstreitern der Volksinitiative im November die Wählergemeinschaft gegründet hat.

“Insbesondere Eltern jüngerer Kinder haben sich ausdrücklich für unser Engagement und die Entscheidung bedankt, als Wählergemeinschaft für die Bürgerschaft zu kandidieren und damit im Wahlkampf und in der Hamburger Politik weiter für die Interessen von Kindern und Eltern einzutreten.” Die positive Resonanz sie verständlich. Denn Hamburger Eltern seien sie in den vergangenen Jahren mit ihren Forderungen nach Verbesserungen in Schulen und Schulpolitik immer wieder auf massive Abwehr und Unverständnis vonseiten der Politik gestoßen, zuletzt gerade beim G9-Volksbegehren, so Kirsch.

Besonders beeindruckt habe sie in in den letzten Tagen die große Zustimmung der Lehramtskandidaten und jungen angehenden Gymnasiallehrer an der Uni, die sich mehrheitlich klipp und klar für mehr Zeit zum nachhaltigen Lernen, für Vertiefung, Freiräume an der Schule und für das G9 an Gymnasien ausgesprochen hätten, so Kirsch.

Dies sei auch vor dem Hintergrund einer neuen Studie “Burnout im Bildungssystem” sehr verständlich. Denn nicht nur immer mehr Schüler, auch immer mehr Lehrer litten gesundheitlich unter dem zunehmenden Druck und den Belastungen in der Schule: Jeder dritte Lehrer fühle sich der Studie zufolge “ausgebrannt” – immer mehr Lehrer in Deutschland klagten über Burn-out und “psychische Probleme”. Dies sei auch ein wichtiges Thema für die “Hamburger Bürger-Liste”. Denn – so die Kritik der Wissenschaftler – keine andere Partei habe das Problem der gesundheitlichen Folgeprobleme von schulischen Belastungen bisher auf ihrer politischen Agenda.

“Die positive Resonanz macht uns Mut und motiviert uns. Wir werden nicht lockerlassen, uns für eine Schulpolitik zu engagieren, die Kinder, Bildungsqualität und bessere Rahmenbedingungen für das Lernen in den Mittelpunkt rückt, statt hektische Dauerreformen, Beschleunigung und Schulstrukturen.” , so Mareile Kirsch.

Am 19. Dezember wird der Wahlausschuss über die endgültige Zulassung neuer Parteien und Wählergemeinschaften zur Bürgerschaftswahl entscheiden.

Hintergrund:

Über 40 000 Hamburger Bürger haben im Oktober die Forderung des G9-Volksbegehrens unterzeichnet, die meisten davon Eltern junger Kinder. Damit ihr Engagement nicht umsonst war, haben die Vertrauensleute der G9-Volksinitiative, Dr. Mareile Kirsch, Dr. Eva Terhalle Aries und Ulf Ohms, gemeinsam mit Mitstreitern aus dem Volksbegehren die Wählergemeinschaft “Hamburger Bürger-Liste” gegründet, mit der sie sich weiter für das G9 und insgsamt für eine Verbesserung der Schulpolitik in Hamburg einsetzen wollen.