Pressemitteilung Hamburger Bürger-Liste, 8.1.2015

Ties Rabes mangelhaftes Inklusions-Konzept: Falsche Zahlen – viel zu geringe Mittel – viel zuwenig Lehrer. Nach Viertklässler-Gutachten:

 

Hamburger Bürger-Liste fordert massive Verbesserungen für die Inklusion:
Erhalt der Wahlfreiheit, deutlich mehr Mittel und Sonderpädagogen, fachlich gezielte Förderung passend zum individuellen Förderbedarf der Kinder.

Jetzt steht es fest: Ties Rabes Inklusionszahlen waren falsch. Die Fördermittel für die Inklusion, die er Hamburgs Schulen in den letzten zwei Jahren zugestanden hat, waren viel zu niedrig.

Der Schulsenator hat gestern nach heftigen Druck der Öffentlichkeit die Ergebnisse von Viertklässler-Gutachten offengelegt. Statt bei 4 Prozent besteht demnach bei 6,6 Prozent der Schüler sonderpädagogischer Förderbedarf. Demnach werden mindestens 350 mehr Pädagogen als bisher gebraucht.

“Selbst mit diesen zusätzlichen Lehrern ist aber eine sonderpädagogische Förderung wie in der früheren Kombination von Förderschulen und Integrationsklassen nicht möglich. Auch die geforderte Doppelbesetzung der Klassen durch zwei Pädagogen sieht Ties Rabe weiterhin nicht vor.” so Mareile Kirsch, Vorsitzende der Wählergemeinschaft Hamburger Bürger-Liste, Hamburgs erster “Schulpartei”.
“Das mangelhafte Inklusionskonzept des Schulsenators hat zur Folge, dass die Förderzeiten für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Vergleich zum vorherigen Integrationsmodell um bis zu 70 Prozent gekürzt wurden! Die mangelhafte Umsetzung der Inklusion hat in Hamburg also zu einer Verschlechterung der sonderpädagogischen Förderung geführt. Das bedeutet eine erheblicher Chancen-Benachteiligung der Kinder”,

Die Ergebnisse der Viertklässler-Gutachten bestätigten die Forderung der Hamburger Bürger-Liste für eine deutliche Verbesserung der Inklusion, für die sie sich nach der Wahl in der Bürgerschaft einsetzen will:

Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf haben ein Recht auf inklusive Beschulung – aber auch auf den Besuch einer spezialisierten Förderschule. Das Wahlrecht zwischen Förderschule und Regelschule muss auch für Kinder mit den sonderpädagogischen Förderbedarfen Sprache und Lernen unbedingt erhalten bleiben! Es darf nicht durch Streichung oder Beschränkung von Förderschulplätzen ausgehobelt werden! Inklusion darf nicht zum Zwang werden, stattdessen müssen sich Eltern frei für die bestmögliche Förderung für ihr Kind entscheiden dürfen.

Neben dem Erhalt der Spezialschulen ist es ferner dringend notwendig, das Inklusionskonzept zu verbessern. Dafür werden vor allem deutlich mehr sonderpädagogisch ausgebildete Lehrkräfte benötigt. Es muss sichergestellt werden, das Kinder die Förderung durch Sonderpädagogen der Fachrichtung erhalten, die zu dem individuellen sonderpädagogoischen Förderbedarf der Kinder passt. Darüber benötigt werden mehr Ressourcen für Teamarbeit, Räume und Sachmittel. Die systemische Ressource für Schulen muß durch eine individuelle Ressource ergänzt werden. Beide müssen am wirklichen Bedarf berechnet werden, der mit einer regelmäßigen, rechtzeitigen und gründlich-umfassenden Diagnostik festgestellt wird.

“Kinder müssen wieder in den Mittelpunkt von Schulpolitik gestellt werden”, so Mareile Kirsch. “Für Kinder, bessere Förderung und Bildungsqualität in allen Schulformen, mehr Zeit und Ruhe zum gründlichen Lernen, mehr Pädagogen und Erzieher wollen wir uns als Eltern nach jahrelangen Erfahrungen mit immer neuen Reformen, Bildungsverkürzung, Sparmodellen und Schulstrukturdebatten nun mit Unterstützung von Pädagogen, Wissenschaftlern und Schülern selbst politisch einsetzen”.

Für Fragen stehen wir gerne jederzeit zur Verfügung

Mareile Kirsch und das Team der Hamburger Bürger-Liste

Bildungsmanagement, Input-Output-Messungen, Bildungsempiritis, Kompetenztesteritits oder Der Irrtum der Vermessbarkeit von Bildung:

5. Januar 2015

Politiker und Vertreter der empirischen Bildungsforschung – in Hamburg und bundesweit – bauen auf die Messbarkeit von Bildung und lassen immer mehr Mittel für immer mehr Kompetenztests in den Schulen und in Institute für “Qualitätsmanagement” fliessen. Das stößt auf heftige Kritik vieler Pädaogen, Bildungsforscher und Wissenschaftler.  Dazu Ralf Lankau, Professor für Mediengestaltung an der Hochschule Offenburg in der ZEIT:

“Bildung lässt sich nämlich weder messen noch quantifizieren. Abprüfen lässt sich nur der Lernfortschritt durch Üben und Trainieren. Natürlich werden sich empirische Bildungsforscher das nicht eingestehen, dadurch entzögen sie sich ja selbst die Grundlage. Aber wer glaubt, den Menschen und sein Verhalten messen, steuern und regeln zu können wie die Kybernetiker und Behavioristen mit ihrem programmierten Lernen, vergisst – oder verleugnet – das pädagogische Elementarprinzip. Lehren und Lernen ist immer Beziehungsarbeit zwischen Menschen. Das erfordert Dialog und Vertrauen in Lehrende wie in Lernende statt der Fixierung auf Zahlen und Methoden.

Wir können und wollen als Pädagogen Menschen, ihr Lernen und ihre Entwicklung nicht vermessen, sondern aktiv und konstruktiv fördern. Nicht das Erzeugen von Kennzahlen und Rankings anhand von Effektmaßen, wie sie der Bildungsforscher John Hattie verwendet, sollten das Ziel sein, sondern die Entwicklung eigenständiger und im Wortsinn eigenwilliger Persönlichkeiten.

Auch Persönlichkeit lässt sich nicht vermessen. Womöglich charakterisiert gerade das Nichtmessbare Wesentliches des Menschen als Individuum, und wir müssen erst wieder lernen, die nicht quantifizierbaren Qualitäten des Menschen wertzuschätzen.”

http://www.zeit.de/2014/52/bildung-schulen-studien?fb_action_ids=851783344883981&fb_action_types=og.recommends&fb_ref=facebook.zonarticle.klick.article.recommend

Erfolgreiche Volksinitiative gegen Busbeschleunigung

6.01.15

Schon wieder: Eine bürgerferne Politik von verantwortlichen Politikern im Hamburger Senat und Bürgerschaft, die bei Verkehr- wie bei Schulpolitik und G9 an Gymnasien – von oben “durchregiert” – und betroffene Bürger ignoriert – bleibt nicht folgenlos:

Die Volksinitiative gegen die Busbeschleunigung war erfolgreich. Glückwunsch an die Initiatoren und Mitstreiter!

Jetzt muss sich die Bürgerschaft (und damit auch der Senat) vor der Wahl mit der Volksinitiative befassen: http://www.abendblatt.de/hamburg/article136077680/Volksinitiative-gegen-Busbeschleunigung-erfolgreich.html

Presseberichte zum G9 und zu den negativen Folgen des Turbo G8 für Schüler und Bildungsqualität

Nordbayern, 12. September 2014

Nun doch G9 in Bayern: “Ein Paukenschlag: CSU ist offen für G9!”

Also doch, Elternproteste und das Volksbegehren waren nicht umsonst: Die CSU öffnet sich dem Willen der Bürger und will G9 an Gymnasien wieder anbieten.

Schüler sollen in Zukunft selbst wählen können:

MÜNCHEN – Ende des wochenlangen Rätselratens: Kurz vor Ende der Schulferien lüftet Kultusminister Spaenle das Geheimnis, was er mit dem bayerischen Gymnasium vorhat. Im Ergebnis bedeuten seine Pläne nichts anderes als eine Wahlfreiheit für die Schüler zwischen G8 und G9. Ludwig Spaenle wählt seine Worte mit Bedacht. Der Kultusminister will bei seiner traditionellen Pressekonferenz zum Schuljahresstart nicht allzu deutlich sagen, was er mit dem bayerischen Gymnasium vorhat, wie er den Dauerstreit um G8 oder G9 lösen will. Und doch bedeuten seine Worte im Ergebnis, dass die CSU nunmehr offen für G9-Züge am Gymnasium ist. Ein Paukenschlag.
— Im Ergebnis bedeutet das nichts anderes, als dass künftig G9-Züge ermöglicht werden. Kurz: Schüler sollen nach der Unterstufe zwischen G8 und G9 wählen können.
— in der Praxis wird sich – wenn es genügend Schüler dafür gibt – kein Schulleiter gegen G9-Züge wehren können. Die Tore zum G9 sind also, wenn es so kommt, offen.

http://www.nordbayern.de/region/ein-paukenschlag-csu-ist-offen-fur-g9-1.3884827

Hamburg, 1. September 2014

Die Frustration der G8-Absolventen im Studium: Bildungsforscher über die Gründe

“Für verstehendes Lernen und kritisches Hinterfragen bleibt im G8 keine Zeit”
Ein Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Volker Ladenthin von der Universtität Bonn sowie dem Fachdidaktiker Professor Dr. Hans Peter Klein von der Goethe Universität in Frankfurt auf Hamburgs schulpoltischen Blog „Kirschsblog“: Zwei Universitätsprofessoren über Bildungsdefizite des G8, über Ergebnisse und Analysen von Arbeiten von G8 und G9 Studenten, über Wissen, Kompetenzen und Bildungsdefizite junger Studierender.

Link zum Interview: www.kirschsblog.wordpress.com

 

1. September 2014

Ergebnis der neuen JAKO-O-Studie von 2014 genau wie 2012 : Eltern lehnen G8 am Gymnasium in hohem Maße ab!

Die Tatsache, dass in den vergangenen zwei Jahren immer mehr Gymnasialeltern selbst Erfahrungen mit G8 gemacht haben, habe die Akzeptanz des Turbo-Abis jedoch nicht erhöht, so Tillmann. Hätten sie die Wahl, würden acht von zehn Eltern (79 %) einen G9-Bildungsgang für ihr Kind wählen. Damit wird das Ergebnis der 2. JAKO-O Bildungsstudie von 2012 exakt wiedergegeben. Deutlich gestiegen ist dagegen der Anteil der Eltern, die sich eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 wünschen (54%).

 

https://cdn.jako-o.de/content/LP/3bildungsstudie/PDF/Pressemappe_3_JAKO-O_Bildungsstudie.pdf

Bayern, 12. August 2014

Deutliche Kritik am G8 jetzt auch aus der evangelischen Kirche.

Die neue Spitze der bayerischen evangelischen Landessynode lehnt G8 am Gymnasium klar ab und fordert die Wiedereinführung des G9.

In einem epd-Gespräch erklären die Präsidentin Annekathrin Preidel und Vizepräsident Christoph Bodenstab:

epd: “Ein aktuelles Thema ist auch die Bildung, die zum reformatorischen Grundbestand gehört. Wie positionieren Sie sich in der Kontroverse um das G8?

Preidel: Nach zwölf Jahren als Vorsitzende des Elternbeirats eines Gymnasiums habe ich dazu eine klare Meinung: Das G8 ist kein Bildungskonzept, sondern ein reines Sparkonzept, das über Nacht eingeführt wurde. Der Schule würden deshalb die ursprünglichen Modelle gut tun. Persönlich bin ich entschieden dafür, das G9 wieder einzuführen.

Bodenstab: Als Vater zweier Abiturienten kann ich sowohl bei G9 wie auch bei G8 mitreden. Der G8-ler hatte im Gegensatz zu seinem älteren Bruder kaum Zeit für seine Hobbys, wie der Musik oder ehrenamtliches Engagement. Das finde ich sehr schade, denn den jungen Leuten fehlt dadurch die Möglichkeit zu Reflexion und Selbstfindung. Natürlich leidet darunter auch die kirchliche Jugendarbeit….”

www.epd.de/landesdienst/landesdienst-bayern/schwerpunktartikel/mindestens-ein-bein-auf-der-bremse

10. August 2014

“Das G8 ist am Ende”, so SPD-Sprecher in Bayern – ganz im Gegensatz zur SPD in Hamburg, die strikt am Turbo G8 festhält

“Die gymnasiale Schuldauer beträgt grundsätzlich neun Jahre”, so eine SPD Sprecherin in einem Zeitungs-Bericht über die SPD Bayern, die in einem Gesetzesentwurf die flächendeckende Einführung des G9 an den Gymnasien fordert.

Angesichts dieser klaren Forderung nach Wiedereinführung des G9 an den Gymnasien durch die SPD Bayern stellt sich die Frage an die SPD HH:

– Warum will die SPD HH den Schülern der Gymnasien die neunjährige Schuldauer, G9, verbieten, während sie in Bayern das G8 für beendet erklärt?
– Warum sperrt sich die SPD HH strikt gegen die Verbesserung der Bildungsqualität an den Gymnasien, für die der Deutsche Philologen- und Lehrerverband die Wiedereinführung des G9 bundesweit für nötig hält und fordert.
– Warum will die SPD HH Kindern und Jugendlichen in Hamburg mehr Zeit für nachhaltiges Lernen, Vertiefung, Freiräume, Selbstbstimmte Teilnabe an Kultur, Sport und soziales Engagement verwehren, während dieselbe Partei, die SPD in Bayern, die flächendeckende Rückkehr zum G9 an den Gymnasien fordert und dies wie folgt begründet:

Auf ihrer Homepage nennt die bayrischen SPD-Fraktion die Gründe für Ihre G9-Forderung: 

6. Was spricht für eine neunjährige Variante?:

Mehr Lernzeit für die SchülerInnen

Mehr Zeit für Kernfächer

Mehr Zeit für individuelle Förderung

Mehr Entwicklungszeit für die Persönlichkeit

Mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten und Freizeit

Entlastung des Schulalltags

Umfassendere Allgemeinbildung

Bessere Vorbereitung aufs Studium

Erfolgreicher zum Abitur

Bessere Vorbereitung auf die Nach-Schulische Zeit

Weniger Nachhilfe

http://bayernspd-landtag.de/presse/pressemitteilungen/?id=217617

http://www.nordbayern.de/region/neustadt-aisch/neustadter-spd-ist-sich-einig-das-g8-ist-am-ende-1.3820242?rssPage=TmV1c3RhZHQvQWlzY2g%3D

FAZ, 31. Juli 2014

“Ein blamables Ergebnis für die Gymnasien”

Nur zehn Prozent der Schüler erreichen die oberste Leistungsstufe. Warum die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium auch daran etwas ändern könnte.

Prof. Tenorth: “Unser Abitur sollte bisher ja garantieren, dass jeder Schüler jedes beliebige Fach studieren kann. Doch der Anteil derjenigen, die wirklich die gymnialen Lernziele der Stzudierfähigkeit, der Wissenschaftpropädeutik und erweiterten Allgemeinbildung ereichen, ist deutlich zu gering. In großen Städten macht inzwischen die Hälfte eines Altersjahrgngs das Abitur, vor dreißig Jahren waren es nur 15 Prozent, insofern lassen sich die Schülerleistngen nur schwer vergleichen. Aber von 100 Abiturienten erreichen nur etwa zehn Prozent die höchste Leistungsstufe. Das ist ein blamables Ergebnis. Man muß die ersten Semester auch als nacholende lehrgänge für in der Schule Versäumtes organisieren. …Außerdem hat das Zentralabitur zu einer Senkung der Anforderungen geführt. .
H.Schmoll, FAZ: Sie erhoffen sich also vom G9 eine Oberstufe, die wieder für mehr Studierfähigkeit und Vergleichbarkeit sorgt?”
Professor Heinz Elmar Tenorth: “Genau, zugleich muss die Mitttelstufe künftig wieder sichere Fundamente legen. Bisher ist die Oberstufe immer noch damit beschäftigt, unter Zeitdruck Lücken der Mittelstufe auszuheben. Die Mittelstufe kann besser werden, wenn sie nicht unter dem Druck der acht Jahre steht. Die Oberstufe kann dann ihre Maßstäbe wirklich zur Geltung bringen. “

Prof. Tenort zum Thema G9, Gemeinschafts- bzw. Stadtteilschule und “Einheitsschule”:

H.Schmoll: “Könnte es nicht sein, dass diejenigen, die beim G8 bleiben wollen, die integrativen Systeme schützen wollen, weil das G9 zu einer harten Konkurrenz für Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen würde?”
Prof. Tenorth: “Die Konkurrenz wird man ohnehin haben, natürlich auch im zweigliedrigen System. Die Aversion gegen das Gymnasium ist sowohl politisch als auch in Teilen der Wissenschaft stabil, so stabil wie der Wunsch, das Gymnasium in integrierte Systeme einzugliedern. Die Bildungsforscher, die das kognitive Niveau und die Leistungsfähikgkeit des Gymnasiums loben, sind in der Minderheit, aber sie haben gute Gründe. Wichtiger wäre ja sowieso die Frage, wieso die nichtgymnasiale Sekundarstufe 1 Risikogruppen von nahezu 25 Prozent erzeugt. Wenn man sich irgendwo über die Zerstörung von Bildungslebensläufen aufregen muss, dann in der Sekundarstufe 1 in Gesamtschulen, Hauptschulen und ärgerlicherweise auch in Realschulen. Da liegt der tatsächliche pädagogische Handlungsbedarf, stattdessen arbeitet man sich an einer guten Schule ab, die unter expansiven Bedingungen viel leistet….
Für die gesamte Mystifizierung der raschen Schul- und Ausbildungskarriere gibt es kein vernünftiges Argument, abgesehen davon, dass ein bayrischer Ministerpräsident meinte, es sei modern, die Leute im Bildungssystem rasch loszuwerden…”

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.7.2014, S.6

SCHULSENTOR RABES INKLUSIONS-SKANDAL IN HAMBURG

02.01.2015

Schulsentor Rabe hält Ergebnisse von neuen sonderpädagogischen Gutachten aus wahltaktischen Gründen geheim, so die massive Kritik der GEW in einer Pressemitteilung vom 2. 1. 2015. Es geht um bis zu 300 zusätzliche Lehrerstellen für die Inklusion für bis zu 19 Millionen Euro:

Zwei Jahre lang unterstellte Schulsenator Rabe den Hamburger Schulen, ihre Zahlen zu Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung (LSE) seien viel zu hoch und verweigerte Schulen und Schülern damit entsprechende Mittel und zusätzliche Pädagogen für die sonderpädagogische Förderung: Nun liegen neue Gutachten- Ergebnisse und Zahlen der Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ), für alle Vierklässler vor, doch der Schulsenator weigert sich, trotz einer kleinen Bürgerschaftsanfrage, die konkreten Zahlen zu veröffentlichen.

Die GEW in ihrer Pressemitteilung:
“Bisher erhalten die Grundschulen von der Schulbehörde durchschnittlich für 4% ihrer Schüler zusätzliche Lehrerstunden für den Förderbedarf LSE. Nach Angaben der Schulen sind es aber fast doppelt so viele Schüler. Wenn die von den ReBBZ erstellte Diagnostik mehr als 4% ergeben hat, müssten die Grund- und Stadtteilschulen zukünftig mehr Lehrerstunden von der Schulbehörde erhalten. Bei 5% wären es von der Vorschulklasse bis Jahrgang 10 insgesamt ca. 150 zusätzliche Lehrerstellen im Wert von 9,5 Millionen Euro. Bei 6% liegt der Zusatzbedarf bei 300 Lehrerstellen und 19 Millionen Euro.”

Das Hamburger Bündnis für schulische Inklusion dazu: “Es ist ein Skandal, wenn der Senator zwei Jahre lang den Schulen falsche Zahlen unterstellt und nun die Ergebnisse der von ihm selbst angeordneten Diagnostik aus wahltaktischen Gründen geheim hält”. Das Bündnis forderte Schulsenator Rabe auf, die Zahlen sofort zu veröffentlichen und die Lehrerzuweisung für die Schulen entsprechend anzupassen, “damit die schulische Inklusion qualitativ verbessert werden kann.”” http://bildungsklick.de/pm/92895/schulsenator-rabe-haelt-brisante-zahlen-ueber-sonderpaedagogischen-foerderbedarf-unter-verschluss/

Hamburg und die besondere “Kälte menschlicher Beziehungen”

Die im folgenden Interview erwähnte KÄLTE im Umgang miteinander schlägt sich auch in der Schulpolitik nieder. Darum setzen wir uns für mehr Herzlichkeit im Umgang miteinander ein. Unser Motto lautet deshalb:”

Die Hamburger Psychotherapeutin Sabine Wery von Limont in der ZEIT vom :

“DIE ZEIT: Frau Wery von Limont, in keiner Stadt soll es so viele psychisch Kranke geben wie in Hamburg, der angeblich “schönsten” und reichsten Stadt Deutschlands”. Wie kann das sein?

Sabine Wery von Limont: Es liegt an der Kälte. Und ich meine jetzt nicht das Wetter, sondern die menschliche Kühle. Die Hamburger sagen ja immer von sich, dass sie sehr herzlich sein können, aber was ich in meiner täglichen Arbeit als Psychotherapeutin erlebe, ist eine unglaubliche Kälte menschlicher Beziehungen, sowohl in den Familien als auch am Arbeitsmarkt. Viele Hamburger sind sehr reich, aber sie haben eine traurige Seele, ein krankes Herz.

ZEIT: Worunter leiden sie?

Wery von Limont: Die Menschen, die zu mir kommen, haben Angst. Angst, den Status zu verlieren, im Alter nicht mehr leistungsfähig genug zu sein, die Familie nicht mehr versorgen zu können. Und sie versuchen krampfhaft, dagegenzuhalten, noch mehr zu arbeiten, noch mehr zu leisten. Sie bauen sich eine schöne Fassade auf, aber irgendwann bricht die zusammen. Erst kommt die Angst, dann die Depression. Dieses Fassadenhafte ist vor allem in Hamburg sehr ausgeprägt.”

http://www.zeit.de/2014/51/psychologie-depression-hamburger-buergertum

Bildungsnot – Akute Probleme der Bildungspolitik:

31.12.14

“Fehlende Ausbildungsreife, mangelnde Berufsorientierung, hohe Abbruchzahlen in Schule und Hochschule, kein Schulabschluss”:

Vor dringenden bildungspolitschen Problemen haben jetzt deutsche Wirtschaftsverbände gewarnt:  “Die Debatte über die Akademikerschwemme setze an der falschen Stelle an”, erklärt der Arbeitgeberverband. BDA Vize Braun in einem Bericht in der WELT:  “Die laufende Diskussion über eine mögliche Überakademisierung überlagert die gegenwärtigen bildungspolitischen Herausforderungen.” Das Problem seien nicht zu viele Akademiker, sondern “fehlende Ausbildungsreife, mangelnde Berufsorientierung, hohe Abbruchzahlen in Schule und Hochschule sowie eine immer noch hohe Zahl von Menschen ohne jeglichen Berufsabschluss””, heißt es in einem Positionspapier von BDA, Bundesverband der Industrie (BDI) und Deutscher Telekom. Die WELT weiter:

“20 Prozent der Jugendlichen sind nicht ausbildungsreif

Zwar ist die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsabschluss seit dem Jahr 2000 deutlich zurückgegangen. Aber noch immer gebe es jährlich rund 50.000 Schulabbrecher. Fast 20 Prozent aller Jugendlichen seien nicht ausbildungsreif. Und die Abbruchquote an Hochschulen betrage durchschnittlich fast 30 Prozent”  Papier.”

Die Fakten, so die WELT: “Seit dem Jahr 2000 ist die Studienanfängerquote deutlich gestiegen. Entschieden sich damals lediglich 33,5 Prozent eines Jahrgangs für ein Studium, ist die Quote im Jahr 2013 auf über 50 Prozent gesprungen. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging im gleichen Zeitraum dagegen deutlich zurück.” 30 000 Ausbildungsplätze seien im September 2014 nicht besetzt gewesen.

Im Gegensatz zu den Wirtschaftsverbänden warnt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) deshalb laut WELT vor einer übertriebenen Akademisierung: ” “Dem Wirtschaftsstandort Deutschland drohe ein “nachhaltiger Schaden”, wenn “der Trend zur Akademisierung um jeden Preis” nicht gestoppt werde”, so DIHK-Präsident Erik Schweitzer.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article135886345/Bildung-lohnt-sich-oder-doch-nicht.html?wtmc=nl.rstpolitik