Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an Gymnasien – so funktioniert es schon: Ein Beispiel

Warum verbieten SPD Schulsenator Ties Rabe, Karin Prien, Grüne, Linke und FDP in Hamburg, kurz: alle Bürgerschaftsparteien, Kindern und Eltern in Hamburg das G9 an Gymnasien mit Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 – obwohl die Wahlfreiheit in anderen Bundesländern längst funktioniert? Warum ignorieren sie über 40 000 Unterschriften von Hamburgern – zumeist Eltern – für G9?

Was Hamburgs SPD-Politiker für völlig unmöglich und unorganisierbar halten, haben Poliker und Schulen in anderen Hessen, Schleswig-Holstein oder BadenWürttemberg  längst erfolgreich umgesetzt: Die Wiedereinführung des G9 mit elterlicher Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 ab Klasse 5 – sogar mit Wechselmöglichkeit in höheren Klassen. Das neueste Beispiel ist eine Schule im Taunus in Hessen.

Das Graf-Stauffenberg-Gymnasium bietet das seit diesem Schuljahr für die neuen fünften Klassen die achtjährige und neunjährige Gymnasialzeit G8 und G9 parallel an. „Denn unsere Kinder sind individuelle Persönlichkeiten, und sie entwickeln sich unterschiedlich schnell. Ob Ihr Kind nun in G9 oder in der um ein Jahr verkürzten Organisationsform G8 optimal gefördert und gefordert wird – eines ist sicher: Am Graf-Stauffenberg-Gymnasium führen beide Wege zum Abitur“, erklärt Schulleiter Klaus Hartwich auf der Schul-Homepage. http://www.wiesbadener-tagblatt.de/lokales/main-taunus/floersheim/lernen-in-modernem-umfeld_14911440.htm

Auf der Homepage der Schule wird erklärt, wie die Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an der Schule umgesetzt wird:

“Als Pilotschule haben wir schon lange vor der hessenweiten Einführung von G8 mit unseren “D-Zug-Klassen” positive Erfahrungen mit einem Parallelangebot von G8 und G9 unter einem Dach gemacht….

G8- & G9-Wahlklassen

Mit der Anmeldung am Graf-Stauffenberg-Gymnasium haben Sie die Wahl: Soll Ihr Kind eine G8- oder eine G9-Wahlklassen besuchen? Auf Basis Ihrer Interessenbekundung erfolgt die Bildung der neuen 5. Klassen.

G8 oder G9? Ein Wechsel ist möglich

Je nachdem, wie sich Ihr Kind entwickelt und welche Erfahrungen gesammelt werden, gibt es am Ende der Stufe 6 eine weitere Entscheidungsmöglichkeit: soll es in der aktuellen Klasse verbleiben oder besteht der Wunsch nach einem Wechsel von G9 nach G8 – oder umgekehrt?

In enger, vertrauensvoller Zusammenarbeit und mit dem regelmäßigen Angebot einer kompetenten Beratung finden wir gemeinsam den richtigen Weg für Ihr Kind.

Hamburg und die besondere “Kälte menschlicher Beziehungen”

Die im folgenden Interview erwähnte KÄLTE im Umgang miteinander schlägt sich auch in der Schulpolitik nieder. Darum setzen wir uns für mehr Herzlichkeit im Umgang miteinander ein. Unser Motto lautet deshalb:”

Die Hamburger Psychotherapeutin Sabine Wery von Limont in der ZEIT vom :

“DIE ZEIT: Frau Wery von Limont, in keiner Stadt soll es so viele psychisch Kranke geben wie in Hamburg, der angeblich “schönsten” und reichsten Stadt Deutschlands”. Wie kann das sein?

Sabine Wery von Limont: Es liegt an der Kälte. Und ich meine jetzt nicht das Wetter, sondern die menschliche Kühle. Die Hamburger sagen ja immer von sich, dass sie sehr herzlich sein können, aber was ich in meiner täglichen Arbeit als Psychotherapeutin erlebe, ist eine unglaubliche Kälte menschlicher Beziehungen, sowohl in den Familien als auch am Arbeitsmarkt. Viele Hamburger sind sehr reich, aber sie haben eine traurige Seele, ein krankes Herz.

ZEIT: Worunter leiden sie?

Wery von Limont: Die Menschen, die zu mir kommen, haben Angst. Angst, den Status zu verlieren, im Alter nicht mehr leistungsfähig genug zu sein, die Familie nicht mehr versorgen zu können. Und sie versuchen krampfhaft, dagegenzuhalten, noch mehr zu arbeiten, noch mehr zu leisten. Sie bauen sich eine schöne Fassade auf, aber irgendwann bricht die zusammen. Erst kommt die Angst, dann die Depression. Dieses Fassadenhafte ist vor allem in Hamburg sehr ausgeprägt.”

http://www.zeit.de/2014/51/psychologie-depression-hamburger-buergertum

Bildungsnot – Akute Probleme der Bildungspolitik:

31.12.14

“Fehlende Ausbildungsreife, mangelnde Berufsorientierung, hohe Abbruchzahlen in Schule und Hochschule, kein Schulabschluss”:

Vor dringenden bildungspolitschen Problemen haben jetzt deutsche Wirtschaftsverbände gewarnt:  “Die Debatte über die Akademikerschwemme setze an der falschen Stelle an”, erklärt der Arbeitgeberverband. BDA Vize Braun in einem Bericht in der WELT:  “Die laufende Diskussion über eine mögliche Überakademisierung überlagert die gegenwärtigen bildungspolitischen Herausforderungen.” Das Problem seien nicht zu viele Akademiker, sondern “fehlende Ausbildungsreife, mangelnde Berufsorientierung, hohe Abbruchzahlen in Schule und Hochschule sowie eine immer noch hohe Zahl von Menschen ohne jeglichen Berufsabschluss””, heißt es in einem Positionspapier von BDA, Bundesverband der Industrie (BDI) und Deutscher Telekom. Die WELT weiter:

“20 Prozent der Jugendlichen sind nicht ausbildungsreif

Zwar ist die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsabschluss seit dem Jahr 2000 deutlich zurückgegangen. Aber noch immer gebe es jährlich rund 50.000 Schulabbrecher. Fast 20 Prozent aller Jugendlichen seien nicht ausbildungsreif. Und die Abbruchquote an Hochschulen betrage durchschnittlich fast 30 Prozent”  Papier.”

Die Fakten, so die WELT: “Seit dem Jahr 2000 ist die Studienanfängerquote deutlich gestiegen. Entschieden sich damals lediglich 33,5 Prozent eines Jahrgangs für ein Studium, ist die Quote im Jahr 2013 auf über 50 Prozent gesprungen. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging im gleichen Zeitraum dagegen deutlich zurück.” 30 000 Ausbildungsplätze seien im September 2014 nicht besetzt gewesen.

Im Gegensatz zu den Wirtschaftsverbänden warnt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) deshalb laut WELT vor einer übertriebenen Akademisierung: ” “Dem Wirtschaftsstandort Deutschland drohe ein “nachhaltiger Schaden”, wenn “der Trend zur Akademisierung um jeden Preis” nicht gestoppt werde”, so DIHK-Präsident Erik Schweitzer.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article135886345/Bildung-lohnt-sich-oder-doch-nicht.html?wtmc=nl.rstpolitik

Nach den Eltern jetzt die Schulleiter: Brandbrief gegen “verantwortungslose” Schulpolitik des SPD-Senats

Endlich bessere Schulpolitik in Hamburg: Das fordern jetzt auch Schulleiter in HH in einem Brandbrief an Schulsenator Rabe. Das haben jahrelang auch Eltern gefordert – bis heute vergeblich: Der SPD Senat wehrte – vielfach gemeinsam mit den anderen Bürgerschaftsparteien – die Forderungen strikt ab. Jetzt werden Eltern mit der Wählergemeinschaft “Hamburger Bürger-Liste” selbst aktiv: Wie wichtig ein entschlossenes Engagement für bessere Schulpolitik in Hamburg ist, zeigt der neue Brandbrief der Schulleiter:

Hamburger Abendblatt:

“Protest-Brief: Schulleiter kritisieren Hamburgs Schulsenator”

17.12.14., “Die von Ties Rabe vorgestellten Pläne, Unterrichtsausfall energischer zu bekämpfen, seien ein “eigennütziger Schachzug”. Behörde lege zudem keinen besonderen Wert auf Qualitätsmanagement.
„Hamburgs Schulleiter üben scharfe Kritik an den Plänen von Schulsenator Ties Rabe (SPD): Für die kommende Wahlperiode hatte Rabe jüngst angekündigt, die Schulen “von innen heraus” verbessern zu wollen und den Unterrichtsausfall energischer zu bekämpfen. “Sich kurz vor der Wahl mit diesen wahlpopulistischen Themen an die Öffentlichkeit zu wenden, ohne dabei die ganze Wahrheit zu sagen, ist ein eigennütziger Schachzug des Senators”, heißt es in dem Protestschreiben des Verbands Hamburger Schulleitungen (VHS). “Dieser Schachzug geht zu Lasten der Schüler, und der Senator fällt dabei den engagierten Schulleitungen und ihren Lehrkräften verantwortungslos in den Rücken”, heißt es weiter.
Die Ankündigungen des Senators seien für alle Schulleitungen der Hamburger Grundschulen ein “Affront”, da die Behördenleitung gerade die Zuweisung der Lehrerstellen für die Verlässlichkeit der Grundschulen gestrichen habe.“

http://www.abendblatt.de/hamburg/article135464372/Protest-Brief-Schulleiter-kritisieren-Hamburgs-Schulsenator.html

Neue Schulpartei “Hamburger Bürger-Liste” übertrifft nötige Unterschriften-Zahl für Wahl-Zulassung

 

Neue Schul-Partei: Wir treten zur Hamburg-Wahl an!

11.12.2014 Mopo:

“Sie hatten knapp zehn Tage Zeit, um 1000 Hamburger davon zu überzeugen, sie mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Nun hat die neue Wählergemeinschaft „Hamburger Bürger-Liste“ es offenbar geschafft. Die Schul-Partei der G8-Gegnerin (Abitur nach acht Jahren) Mareile Kirsch wird zur Bürgerschaftswahl antreten.

Mit 1467 eingereichten Stimmen, von denen 1282 gültig waren, haben wir die Zahl der nötigen 1000 Unterschriften trotz kurzer Sammelzeit weit überschritten! ”

http://www.mopo.de/politik/neue-schul-partei–wir-treten-zur-hamburg-wahl-an-,5067150,29293764.html

 

Turbo-Abi-Gegner: Unterschriften reichen für Bürgerschaftswahl

12.12.2014 Abendblatt:

“Mareile Kirsch, die im Herbst mit ihrer Volksinitiative gegen das Turbo-Abi (“G9-Jetzt-HH”) gescheitert war, hat eine weitere Hürde genommen, um bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 zu kandidieren. Ihre Wählergemeinschaft “Hamburger Bürger-Liste” habe am Donnerstag 1282 gültige Unterschriften beim Landeswahlamt eingereicht, teilte sie mit.”

http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article135285846/Turbo-Abi-Gegner-Unterschriften-reichen-fuer-Buergerschaftswahl.html